Frage 8
... mehr als bunte Säulen und goldene KugelnBahnhof 2000 oder Hundertwasser Bahnhof?
Für die Anerkennung als EXPO-Projekt reichte der EXPO-Gesellschaft das Hundertwasser –Engagement nicht aus. Rückblickend betrachtet ein Witz. Deshalb wurde von der Projektgruppe das Konzept Bahnhof 2000 entwickelt. Es widmete sich den Problemen unter denen Bahnhöfe in kleineren Städte damals (vielerorts auch noch heute) leiden: Die Gebäude weisen einen großen Sanierungsbedarf auf; für die Gebäude bestehen keine wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten; die Sanierungen können mit Standardlösungen nicht finanziert werden; das direkte Bahnhofsumfeld befindet sich in einem stark vernachlässigten Zustand; die Stadtentwicklung hat den Bahnhof in eine Randlage gedrängt; im weiteren Umfeld befinden sich große untergenutzte oder brachfallende ehemalige Bahnflächen; der Bahnhof ist nicht mehr die zentrale Anlaufstelle für die Angelegenheiten des Reisens und des regionalen Tourismus.
Die Antworten des Konzepts Bahnhof 2000 gliederten sich in vier Teile: neben der Umgestaltung durch Friedensreich Hundertwasser waren es die Errichtung von Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern; die Einrichtung einer Mobilitätszentrale und die Schaffung eines neuen Stadtquartiers (AchterBahn). Die Hälfte der Vorschläge wurden realisiert. Es startete mit der Errichtung der Solaranlage im Jahr 1997. Dafür wurde der Umbau des Bahnhofsgebäudes nicht mehr rechtzeitig zur Weltausstellung fertig. Die Besucher*innen mussten sich mit einer Baustelle und einer großen Hundertwasser Ausstellung zufrieden geben. Natürlich überstrahlt die Prominenz Hundertwassers das Konzept Bahnhof 2000. So gerieten die anderen Bestandteile in den Hintergrund oder wurden gar ganz vergessen.